Mittwoch, 5. Dezember 2012

Post


Den folgenden Brief hat mir gestern ein Freund geschrieben; er fragt darin: 
"Darf ich jetzt einige Sätze in der Ich-Form schreiben, wie wenn ich Sie wäre???"

Ich glaube wohl, dass ich besser beurteilen kann was für L. gut und richtig ist, nachdem ich ihn 4 Jahre lang gepflegt, gebadet, ernährt und nächtelang mit ihm Wache gehalten habe, als ein wohlmeinender Beamter, der das Kind kaum unter seinen Augen gehabt hat.
Ich habe ihn kaum mehr als ein Bündel Elend empfangen,
und jetzt hat er ganz große Fortschritte gemacht.
Ich bin auf jeden Fall sicher, dass das, was ihm angetan wurde von den Beamten, alles andere als gut für ihn war! Es muss für dieses Kind ein absolutes Trauma gewesen sein, von für ihn total fremden Menschen entführt zu werden, und dazu durfte seine vertraute, geliebte Pflegemutter ihn nicht einmal begleiten!!! Er hat bestimmt überhaupt nicht verstehen können, was mit ihm geschah.
Für mich ist der Vorgang auch nicht verständlich! Warum hat man vorher mit mir KEINEN Kontakt aufgenommen? Das Ganze erlebe ich als eine Art ‚Vergewaltigung‘. Von mir als seiner Pflegemutter seit vier Jahren und für ihn als verletzbares Kind! Man könnte es eine Art Kindesentführung nennen. Aber natürlich darf ein Beamter so etwas tun, und es ist nicht strafbar. Den ganzen Vorgang kann ich nur als menschenunwürdig verstehen und so habe ich es erlebt.
Wurde der Besuch beim Amtsarzt nur als Vorwand benutzt, um das Kind in eine andere Familie zu bringen? Es kommt mit fast so vor. War das schon im vorab geplant, dass L. nicht mehr zu seiner vertrauten Pflegefamilie zurückgehen sollte? Eine neue Familie für ihn wurde sehr schnell gefunden.
Wurde schon vorher mit diese Familie verhandelt, das Kind zu nehmen?
Seine ganzen Kleider und Spielzeug wurden auch einfach zurückgelassen.
Alles was ihm vertraut war, hat er verloren. Und dann will man mir klar machen, dass es ihm gut gehe, wenn nicht besser als vorher.
Man kann nicht wissen, wie es ihm vorher ging, weil man keine Wahrnehmung davon hat!
 
In den vier Jahren haben ihn die zuständigen Beamten so wenig beobachtet oder besucht, dass es unmöglich ist, dass sie ein Urteil hätten bilden können über das, was für L. gut und richtig ist!
 Zum Schluss möchte ich sagen, wenn man die Entwicklung von L. beobachtet hätte, würde man sehen können, dass er bei uns in bester Pflege und Sicherheit soweit gedeihen konnte. Ich erlebe das als nicht weniger als eine Tragödie in dem Leben dieses kleinen Menschenkindes, was er jetzt erleben musste.




Wer für unsere Petition online mitstimmen möchte, kann das hier tun:

zur Petition





Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen